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Schwefeldünger

 

Schwefel war auf Grund der hohen Schwefelgehalte in der Luft lange Zeit kein Nährstoff, der in der Düngeplanung berück- sichtigt werden musste. Schwefel wurde dem Boden und damit den Pflanzen in ausreichender Menge über die atmosphärische Deposition zur Verfügung gestellt. Aus heutiger Sicht wird die Schwefeldüngung je nach Standort wieder wichtiger. Einerseits sind die Schwefelgehalte der Luft deutlich reduziert worden und zum anderen werden verstärkt höher konzentrierte mineralische Stickstoffdünger verwendet, die zu einer ungünstigen Verschiebung des Stickstoff-/Schwefel-Verhältnisses beitragen.

GRUNDSäTZLICHES

  • Schwefel ist für die Ernährung der Pflanzen vor allem für den Aufbau der schwefelhaltigen Aminosäuren und einiger B-Vitamine von essentieller (unersetzlicher) Bedeutung.
  • Bei intensiver Schnittnutzung kann der Schwefelbedarf für Grünland bis zu 40-45 kg/ha betragen. Allgemein gilt: Je höher das Ertragsniveau ist, desto eher kann Schwefel ein ertragsbegrenzender Faktor sein.
  • In organischen Düngemitteln liegt der Schwefel zu ca. 80% in organisch gebundener Form vor. Diese Anteile müssen daher erst mineralisiert werden, um für die Pflanzen zur Verfügung zu stehen. Von einer nennenswerten Schwefelversorgung durch die organische Düngung kann daher erst nach langjähriger Anwendung ausgegangen werden (Anonym a, 2015).
  • Schwefel ist im Boden stark auswaschungsgefährdet.

Schwefelmangel erkennen

  • Anfällig für Schwefelmangel sind leichte, humusarme Böden an industriefernen Standorten bei intensiver Nutzung.
  • Folgende Beobachtungen geben Hinweise auf einen Schwefelmangel
  1. Gelbliche Verfärbung der Blätter. Dieses Mangelsymptom kann leicht mit einem Stickstoffmangel verwechselt werden. Zur Unterscheidung äußert sich der Schwefelmangel zuerst an jungen Blättern, wohin gegen sich bei einem Stickstoffmangel zunächst die älteren Blätter gelblich verfärben.

  2. Durch die Ausbringung von schwefelhaltigen Stickstoffdüngemitteln (z.B. Ammonsulfatsalpeter) auf einem Teilstück und gleichzeitiger Düngung der Restfläche mit Stickstoff ohne Schwefelzusätze (z.B. KAS) lässt sich ein eventueller Schwefelmangel anhand von Ertragsunterschieden zwischen beiden Teilflächen näherungsweise feststellen (Anonym b).

  3. Das Stickstoff-Schwefel-Verhältnis im Futter (z.B. Grassilage) zeigt Schwefelmangel besonders gut auf. Sollte das N/S-Verhältnis größer als 15:1 sein, so ist davon auszugehen, dass durch eine Schwefeldüngung zusätzliche Ertragseffekte erzielt werden können (Anonym b).

Schwefeldünger

  • Durch den gezielten Einsatz von schwefelhaltigen Düngemitteln kann oftmals der Schwefelbedarf ausreichend abgedeckt werden. Tabelle 13 gibt einen überblick über gängige schwefelhaltige mineralische Düngemittel.

    Tabelle 13: Schwefelhaltige Düngemittel in Deutschland (nach Anonym a, 2015)
Düngemittel Gewichts-%
(kg/dt)
Volumen-%
(kg/100 l)
S N P2O5 K2O MgO S N
N-dünger gran.
Ammoniumsulfat (Schwefelsaures Ammoniak SSA) 24 21
Ammonsulfatsalpeter (AAS) 13 26
ASS stabilisiert (ENTEC 26) 13 26
Harnstoff-Ammonsulfat (Piamon 33 S) 12 33
Harnstoff + S 7,5 38
KAS + S 6 24
N-dünger flüssig
Ammoniumthiosulfat (ATS 26 12 34,3 16
Ammoniumsulfatläsung (ASL) 9 8 11,3 10
Ammoniumsulfat-Harnstoff-Lösung (Doamon L26) 6 20 7,5 25
AS-Düngerlösung (Lenasol) 6 15 7,5 19
AHL + Schwefel (Piasan-S 25/6, Alzon flüssig-S 25/6) 6 25 7,9 33
Grunddüngung
Kaliumsulfat 18 50
Kalimagnesia (Patentkali) 17 30 10
40er Kornkali + MgO 5 40 6
Kiserit granuliert 20 25
Magensia-Kainit 4 11 20
Superphosphat 12 18
NovaPhos 23 8 23