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Damwild



Tierbesatz (Damwild)

Zweckmäßig ist eine Gehegegröße von 10 ha als Bewirtschaftungseinheit für 10 GVD. Für jedes erwachsene Tier mit Nachzucht muss eine Mindestfläche von 1000 qm bei Damwild und 2000 qm bei Rotwild zur Verfügung stehen.

GVD Schlüssel - Wildtierhaltung
Umrechnungsschlüssel für eine Großvieheinheit (500 kg) Damwild (GVD):

Zuchthirsch 50 Kg = 0,1 GVD
Alttier 50 Kg = 0,1 GVD
Schmalspießer 50 Kg = 0,1 GVD
Schmaltier 50 Kg = 0,1 GVD
Kalb(1. Lebensjahr; Geburt bis 31.3. des folgenden Jahres) 52 Kg = 0,05 GVD


Besatzdichte, bzw. –stärke, am 1. April in Abhängigkeit von der Weideertragsfähigkeit

  • Bei Damwildgehege bezogen auf eine 1 ha große Fläche
  • Bei Rotwild bezogen auf eine 2 ha große Fläche



Behandlung von Damwild

Zunächst sollte durch Einsendung einer Losungsprobe festgestellt werden, welche Endoparasiten vorhanden sind.
Verabreichung von Medikamenten:
  • Bei Vorhandensein eines Fanggitters als Injektion oder flüssig mittels einer Spritze
  • Falls keine Fangeinrichtung vorhanden ist, erfolgt die Verabreichung mit dem Futter oder dem Tränkewasser, hierbei ist zu beachten:
alle Tiere müssen ausreichend versorgt werden
  • Zahl der Tröge erhöhen
  • Spezielle Einrichtungen, die nur von den Kälbern genutzt werden können
Wichtig: Zu beachten sind bei allen Präparaten Wartezeiten bezüglich der Vermarktung von Fleisch. Alle Wurmbehandlungsmittel dürfen nur vom Tierarzt verschrieben und abgegeben werden. Bei einem befürchteten Befall konsultieren Sie daher ihren Hoftierarzt.


Düngung von Damtierweiden

Für die Grundnährstoffe P, K, Mg empfiehlt es sich eine Bodenuntersuchung durchzuführen und nach Versorgungszustand und Entzug zu düngen.

Stickstoffdüngung

Zeitpunkt Menge
(dt/ha)
Reinstickstoff
(kg/ha)
Frühjahr (Ende Februar bis Anfang April) 3-4 60-80
Sommer (nach der Nutzung) 3-4 60-80
Herbst (September/Oktober)¹ 40-60

1) nur auf klimatisch günstigen Standorten



[Quelle: Damtierhaltung auf Grün- und Brachland – Prof. Dr. G. Reinken – 1980]
Beachte: Die Gesamtmenge an Reinstickstoff sollte 200 kg/ha nicht überschreiten

Nährstoffbedarf von Dam- und Rotwild

Richtwerte für den Nährstoffbedarf: [Quelle: Damwild und Rotwild in landwirtschaftlichen Gehegen – H. Bogner – 1991]

Körpergewicht
(kg)
Futteraufnahme
(g/TM)
Rohprotein
(g)
Energie
(StE)
Umsetzbare Energie
(MJME)
Damwild
Durchschnittstier 50 1150-1250 120-130 750-800 12,4-12,9
aufgeschlüsselt nach Altersklassen ¹
Kalb 25-30 700 65-80 450-550 8,4-10,1
Schmaltier 30-4 0 900 80-100 500-600 9,5-10,6
Alttier 40-50 1200 100-120 600-700 10,6-11,8
Hirsch 50-100 1500 120-150 700-900 11,8-14,1
Rotwild
Durchschnittstier 50 2200-2500 220-270 1250-1350 18,0-19,2
aufgeschlüsselt nach Altersklassen ¹
Kalb 46+/-6 1000 130-150 700-1000 11,8-16,3
Schmaltier 75+/-8 1500 160-180 1050-1100 15,8-16,3
Alttier 90+/-8 2200 200-230 1200-1250 17,5-18,0
Hirsch 150+/-20 3000 280-320 1700-1800 23,1-24,3

1) Körpergewicht von Rotwild aus dem Voralpenraum





Mineralstoffbedarf von Dam- und Rotwild

Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung von Dam- und Rotwild: [Quelle: Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere – 1978]

Erhaltungsbedarf an Mineralstoffen je 10 kg Lebendgewicht in g pro Tier und Tag:

Calcium Phosphor Magnesium Natrium
1,0 0,73 0,12 0,21


Auf der Weide erfolgt die Mineralstoffversorgung mittels Lecksteinen oder durch Schüsseln. Das Mineralfutter sollte wie bei Schafen arm, bzw. frei, von Kupfer sein (Vergiftungsgefahr; Damwild reagiert empfindlicher als Rotwild).

Winterfütterung



Ist die Weidefläche abgeäst oder liegt eine Schneedecke, so muss zugefüttert werden. Hierfür eignen sich alle Raufutter- und Silagearten. Kraftfutter kann in Form von Kastanien, Eicheln und Getreide angeboten werden. Auch während des Winters ist auf eine ausreichende Wasserversorgung (1,5-2 l/Tier und Tag) zu achten.