Weideformen Schafhaltung
Das Hauptziel der Schafhaltung ist heute neben der Landschaftspflege die Lammfleischproduktion.
Aufgrund der gewünschten hohen täglichen Zunahmen (ca. 250 g Tier/Tag) der Lämmer ist eine
standweideähnliche Haltung
eher ungeeignet. Durchgesetzt hat sich die
Koppelschafhaltung (Umtriebsweide)
mit 6 bis 10 Koppeln. Der Umtrieb erfolgt aufgrund des Parasitendruckes nach vier Tagen.
Möglich wäre auch eine
Portionsweide,
die aber aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes nur bei Futterknappheit
Verwendung findet. Die Futterfläche für ein Mutterschaf einschließlich Lamm
bzw. Lämmer beträgt mindestens 0,1 ha/Jahr, wobei die Qualität und der
Ertrag der Weide zu berücksichtigen sind.
Behandlung von Schafen
Um einer starken Verwurmung vorzubeugen bzw. um ein Ausbreiten des
Befalls zu vermeiden, kann folgendes Behandlungsschema angewendet
werden:
- 2-4 Wochen vor dem Weideaustrieb im Frühjahr
ist nach einer Kotuntersuchung und spätestens im Herbst vor dem
Aufstallen eine Behandlung mit geeigneten Medikamenten durchzuführen.
Während der Weideperiode kann je nach Witterung und Weidebesatz eine
zusätzliche Behandlung erforderlich werden.
Wichtig: Zu
beachten sind bei allen Präparaten Wartezeiten bezüglich der
Ablieferung von Milch oder Fleisch. Alle Wurmbehandlungsmittel dürfen
nur vom Tierarzt verschrieben und abgegeben werden. Bei einem
Verdacht auf Befall mit Magen-/Darmparasiten konsultieren Sie daher ihren Hoftierarzt.
Düngung von Schafweiden
Nährstoffanfall bei Schafhaltung in kg pro Platz und Jahr [Quelle:
NAEBI, 2007 - Nährstoffbilanzierungsprogramm Baden-Württemberg; LEL
Schwäbisch Gmünd]
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Stickstoff (kg N) |
Phosphat (kg P2O5) |
Kali (kg K2O) |
Mutterschafe (1,3 Lämmer bis 20 kg) |
16,0 |
5,6 |
23,4 |
Mutterschafe ohne Nachzucht Schafe ab 0,5 Jahre; Zuchtbock |
16,9 |
6,2 |
26,5 |
Mastlämmer (20-45 kg), Weidemast, Mastdauer 90 Tage |
6,7 |
2,4 |
9,7 |
Mastlämmer (20-45kg), Kraftfutterzufütterung |
3,3 |
1,45 |
2,7 |
Nährstoffbedarf von Schafen
Richtwerte für den Nährstoffbedarf:
[Quelle: Praktische Schafhaltung – M. Burgkart – 1998]
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Futteraufnahme (g TM/d) |
Rohprotein (g) |
Energie (StE/kg TM) |
Umsetzbare Energie (MJ ME) |
Mutterschafe (75 kg) |
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leer oder niedertragend |
1500 |
90 |
550 |
11,0 |
hochtragend |
1500 |
170 |
900 |
17,3 |
säugend (1 Lamm od. 1 kg Milch) (2 Lämmer od. 1,5 kg Milch) |
1800 2000 |
230 300 |
950 1150 |
19,0 23,0 |
Jungschafe (4-7 Monate) |
1200 |
230 |
800 |
13,5 |
Mastlämmer (tägliche Zunahme ca. 320 g) |
1200 |
230 |
800 |
13,5 |
20 kg Lebendgewicht |
800 |
175 |
630 |
12,0 |
25 kg Lebendgewicht |
1000 |
205 |
745 |
13,0 |
35 kg Lebendgewicht |
1300 |
260 |
970 |
14,8 |
45 kg Lebendgewicht |
1575 |
320 |
1175 |
16,5 |
Böcke |
1200 |
230 |
800 |
13,5 |
Erhaltungsbedarf |
1800 |
125 |
850 |
15,6 |
Deckzeit |
1800 |
280 |
1200 |
21,0 |
Mineralstoffbedarf von Schafen
Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung von Schafen (g/Tag) :
[Quelle: Praktische Schafhaltung – M. Burgkart – 1998]
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Calcium |
Phosphor |
Magnesium |
Natrium |
Mutterschafe 75 kg Lebendgewicht |
|
|
|
|
leer und niedertragend |
8,5 |
6,0 |
1,0 |
2,0 |
4-5 Trächtigkeitsmonat |
15,0 |
7,5 |
1,5 |
2,0 |
saugende, 1 Lamm 2 Lämmer |
17,0 20,0 |
9,0 10,0 |
2,5 3,0 |
2,0 2,5 |
Lämmer |
15-30 kg Lebendgewicht |
|
|
|
|
300 g tägliche Zunahmen |
12,0 |
4,5 |
1,0 |
1,5 |
400 g tägliche Zunahmen |
15,0 |
5,0 |
1,0 |
1,5 |
30-50 kg Lebendgewicht |
|
|
|
|
200 g tägliche Zunahmen |
12,0 |
4,5 |
1,0 |
1,5 |
300 g tägliche Zunahmen |
13,0 |
5,5 |
1,0 |
1,5 |
400 g tägliche Zunahmen |
17,0 |
6,5 |
1,0 |
1,5 |
Auf
der Weide erfolgt die Mineralstoffversorgung mittels Lecksteinen oder
durch Schüsseln. Das Mineralfutter soll kupferfrei sein
(Vergiftungsgefahr -> kein für Rinder bestimmtes Mineralfutter verwenden).